Fußball-Oberliga: Auersmacher Stürmer Solovej ist ein „Instinktfußballer“ – Der SV Auersmacher empfängt an diesem Samstag um 14.30 Uhr die Sportfreunde Köllerbach zum Saarderby in der Fußball-Oberliga. Dann wird es auch auf SVA-Stürmer Valentin Solovej ankommen.
Auersmacher. Valle! Vallee! Valleeee! Mehr zentral!“ Als Zuschauer der Fußballspiele des Oberligisten SV Auersmacher sind einem diese lauten Rufe von Trainer Jörn Birster nicht unbekannt. Gemeint ist Valentin „Valle“ Solovej. Dass der Stürmer in bestimmten Situationen dennoch ganz genau weiß, wo er zu stehen hat, bewies er in der vergangenen Saison. Mit 21 Toren trug er da entscheidend zum Aufstieg seines Teams in die Oberliga bei.
Ganz so leicht wie in der Verbandsliga fallen die Tore zwar nicht mehr, dennoch hat „Valle“ bisher vier Treffer und eine Vorlage auf dem Konto. In zwölf von 15 Spielen war der 21-Jährige 603 Minuten im Einsatz. Der Schnitt von 50 Minuten pro Spiel rührt von fünf Ein- und sechs Auswechslungen, meist zwischen der 60. und 70. Minute. „Valle hat zweifelsohne Nachholbedarf im taktischen Bereich. Auch läuferisch könnte er zulegen. Er spielt noch sehr wechselhaft. Manchmal macht er haarsträubende Dinge, manchmal Genie-Streiche“, sagt Birster über Valentin, der seit 2006 für den SVA spielt. „Seine Stärke ist das Unbekümmerte, er ist ein Instinktfußballer. Wenn er weiterkommen will, muss er sich noch mehr auf den Fußball konzentrieren, darf sich nicht von anderen Dingen ablenken lassen. Ich mag ihn sehr, auch wenn ich ihn das selten merken lasse.“
Als „U23“-Spieler kann Solovej noch zwei Jahre lang problemlos für die zweite Mannschaft des SVA in der Bezirksliga Saarbrücken kicken, wo er mit zehn Treffern derzeit Siebter der Torjägerliste ist. Im vergangenen Jahr kam es sogar zu der kuriosen Situation, dass der in Bischkek/Kirgisistan geborene Deutsche sowohl in der Verbandsliga- wie auch der Bezirksliga-„Elf des Jahres“ des Saar.amateur zu finden war.
Dass er mit neun Jahren nach Deutschland kam, verdankt er seiner Familie: „Meine Eltern, mein Bruder und meine Schwester haben es nicht immer leicht mit mir, aber ich bin froh, dass ich durch sie hierher gekommen bin.“ Zur Zeit wohnt „Valle“ in Püttlingen, er macht eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik in Saarwellingen. Obwohl sein Trainer bei ihm die Gefahr des Abhebens sieht („Lob macht ihn arrogant“), formuliert der Stürmer bescheidene Ziele: „In dieser Saison will ich einen Stammplatz erobern und ihn auch behalten. Das wird schwer, denn die Konkurrenz im Sturm ist groß. Mit der Mannschaft will ich den Ligaverbleib, wonach es momentan ja aussieht.“
Einen weiteren Schritt hierzu kann der SVA an diesem Samstag machen. Um 14.30 Uhr kommen die Sportfreunde Köllerbach ins Saar-Blies-Stadion. Der Trainer weiß: „Das wird unser ,Kirwe‘-Spiel, was zusätzlich motiviert. Ich erwarte ein offenes Spiel, sehe die Stärken des Gegners in der Offensive. Es muss uns gelingen, Dominik Groß als Spielmacher auszuschalten. In der Abwehr sehe ich die Köllerbacher anfällig.“ Dabei muss Birster neben den Langzeitverletzten Christian Hertel (Fußbruch) und Lukas Becker (Bänderanriss im Fuß) auch auf Frank Schweitzer (Syndesmosebandriss im Fuß) und Thorsten Rau (Kapselriss im Knie) verzichten.
Veröffentlicht am 7. November 2009 in der Saarbrücker Zeitung.